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Die Chronik des Liederbocks

Text und Idee Löffel (VCP-Northeim) loeffel(at)ubhsg.de

Diese kleine Geschichte soll interaktiv weiterleben. Wir suchen daher alle Anekdoten und Fundstücke, die sich um das Thema Liederbock ranken und fordern die verehrten Leserinnen und Leser auf, uns damit zu füttern. In loser Folge soll die Geschichte damit ergänzt und aktualisiert werden und wir sind sehr gespannt, was dabei rauskommt. Wer weiß, vielleicht werden ja eines Tages die Enkel des ZDF-Historikers Guido Knopp eine Serie über den Bock herausbringen ?Der Liederbock und seine Helfer? oder ähnlich.

 

Es war einmal?

In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte der VCP Bezirk Homburg eine stattliche Liedersammlung, die wenn man die farbigen DIN-A5 Blätter zum Schutze in Prospekthüllen verpackte, den Umfang von zwei bis drei normalen Ringbüchern einnahm. Die umfangreiche Auswahl der Lieder umfasste die Rubriken Morgen- und Abendlieder, moderne Kirchenlieder, Gospels, Songs, Pfadfinderlieder, Volkslieder, Seemannslieder und Spaß- und Quatschlieder. Es war sozusagen eine dicke, fette ?Mundorgel? mit Gitarrenakkorden.

 

Diese ehrwürdige Sammlung im handlichen Schrankformat, ließ sich allerdings schwerlich mit auf Fahrt nehmen und so entstand der Gedanke, ein Fahrtenliederbuch zu schaffen, dass in die Brusttasche eines Klufthemdes passt. (Dass heute die Klufthemdentaschen in der Konfektion dem Liederbock angepasst werden müssen, ist eine andere Sache.) Von dieser Idee beseelt saßen eines schönen Sommernachmittags ein paar Homburger im Garten der Familie P. im südniedersächsischen Dassel und entwarfen das Konzept für das neue Liederbuch. Der Nachmittag wurde länger und nach Zuspruch einer lokalen Spezialität aus Einbeck wurde ein Name für das neue Liederheft gesucht. Um die Kosten für den Druck zu minimieren überlegten wir, ob es nicht sinnvoll wäre, einen Teil der Kosten durch einen namhaften, nennen wir ihn einmal Getränkehersteller, mit Werbung finanzieren zu lassen. Und so verblödelten wir eine ganz schön lange Weile bis der Arbeitstitel ?Lieder-Bock? entstand. Natürlich wurden auch solche absurden Vorschläge wie ?Brauherrenlieder?, ?Pilsbiernoten?, ?meine kleine Liederhure? ?Ur-Bock-Songs? und ähnlicher Blödsinn eingeworfen.

 

Wer jetzt aber denkt, dass der Titel Liederbock auch nur im Entferntesten mit Alkohol zu tun hat, der irrt gewaltig! Die Verbindung zum Bock kam nur zustande, weil ?Ziege? (Jürgen Z.) unser Chef in der Bezirksleitung war und die Ableitung ganz klar von ?Ziegenbock? entnommen wurde. Das jedenfalls war unsere offizielle Erklärung für Pimpfe, Wölflinge und Pfadfinder unter 16 Jahren. Und so hieß es dann auch im Vorwort:

 

?Wir haben immer ?Bock?, neue Lieder kennen zu lernen und weiterzugeben. Deshalb trägt diese kleine Sonderausgabe für das Singen am Lagerfeuer den Titel Liederbock. Eine Ähnlichkeit mit dem Namen unseres ehemaligen Bezirkssprechers und mit seinem Lieblingsgetränk aus Einbeck ist (nicht) rein zufällig.?

 

Die Liedauswahl sollte sich auf traditionelle Fahrtenlieder beschränken und es sollten ?neue? alte Lieder gefunden und aufgenommen werden. Das war noch zu einer Zeit (ca. 1989), wo man im Bezirk Homburg eigentlich kaum überbündische Kontakte pflegte, statt krachledernen Kniebundhosen abgeschnittene Jeans trug und auch nicht viel über andere Pfadfindergruppen und Bünde wusste. Viele der Lieder, die wir zum großen Teil gar nicht kannten, wurden von ?Rudi? (Rüdiger B.) gefunden und in das Repertoir aufgenommen. Deshalb sollten unbedingt Noten abgebildet sein, damit die Lieder auch selbst gelernt werden können. Auf Wunsch einiger schwacher Gitarrenspieler wie mich wurden die Akkorde über alle Strophen gesetzt, damit es uns nunmehr möglich wurde, die Lieder zu spielen und zu singen. Da die Computertechnologie noch nicht so weit fortgeschritten war, es war das ausgehende Zeitalter des Commodore C 64 und der Atari-Computer mit bernsteinfarbenen Monitoren, wurden die Noten noch per Hand geschrieben und die Texte mit einem einfachen Textverarbeitungsprogramm erstellt.

 

Gedruckt wurde die erste Probeauflage auf weißem Papier und wurde mit Textilband in brauherrengrün eingebunden. Es handelte sich sozusagen um den ?Urbock? unter unseren Liederbüchern, der im Übrigen um den Missbrauch zu GEMA-pflichtigen Zwecken zu verhindern und zum Schutze der Liedrechte, nur nach dem Gehör aus umgangsmäßigen Singen zum ausschließlich privaten Gebrauch aufgezeichnet wurde. Die ersten dreihundert Stück wurden zum Pfingstlager 1990 herausgegeben und nun begann die harte Zeit des Einsingens. Für Ende 1991 wurde die Neuauflage mit etwa drei- bis vierfachem Umfang angelobt, aber es sollte anders kommen.

 

In den darauf folgenden Jahren tat sich gar nichts. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe verschlug es in alle Himmelsrichtungen und das Projekt Liederbock schlief ein. Alle die ein Exemplar hatten, waren auch damit zufrieden und der Bedarf war fürs Erste gedeckt. Im Laufe der Zeit allerdings verloren die Böcke der ersten Auflage nach und nach ihre Seiten, landeten dann und wann im Matsch eines verregneten Lagers, wurden verloren, verbrannt, von Mäusen angeknabbert und sogar in schlimmen Fällen gestohlen.

 

Dem VCP Bezirk Harz ist es zu verdanken, dass Mitte der 90er Jahre dem Projekt Liederbock wieder neues Leben eingehaucht wurde. Einige von uns orientierten sich damals auch stärker als vorher über den Tellerrand unseres Verbandes hinaus und brachten von Treffen mit anderen Bünden viele schöne Lieder mit, die wir heute wie selbstverständlich singen, aber eigentlich erst seit wenigen Jahren kennen. Es fielen uns Liederbücher wie ?Schwarzer Adler?, ?Bulibu?, Liedsammlungen der Zugvögel und ähnliche Exponate in die Hände und so konnten wir uns von allen das für uns Beste abgucken und viele Liedanregungen daraus entnehmen. Unsere bewährte Kombination von Noten und Liedertext und Akkorden über allen Strophen, war allerdings in keinem der Bücher zu finden. Eine weitere Quelle für neue Lieder waren Musikkassetten und CDs von Hein & Oss, Hannes Wader, Zupfgeigenhansel und anderer bekannter und weniger bekannter Aufnahmen des Thorofon-Verlags (heute www.buendisches-audio.de ).

 

Im Northeimer Pfadfinderheim traf man sich in größeren Runden um die Liedauswahl für einen neuen Liederbock festzulegen. Die Technologie der Personal Computer war mittlerweile soweit fortgeschritten, dass eine Software zum Setzen der Noten gefunden wurde, was die Arbeit sicher erleichterte und die Qualität der Ausdrucke erheblich verbesserte. Die Liedauswahl gestaltete sich besonders schwierig, da viele unterschiedliche Strömungen zu berücksichtigen waren. Erstmals beschäftigten wir uns zwangsläufig mit den inhaltlichen Belangen der Lieder, ihren Quellen und ihrem Ursprung. So sollte die Liedauswahl auf keinen Fall zu sehr politische Lieder beinhalten, keine chauvinistischen und frauenfeindlichen Inhalte haben und, und, und, und?  aber ein Liederbuch mit nur zehn Liedern ist auch irgendwie Käse, oder?  

 

Die strengen Kriterien an das Liedgut wurden später stückweise aufgebrochen, jedes einzelne Lied auf Inhalt überprüft und besprochen. Nach positiver Entscheidung  wurde es in eine Datei der zu bearbeitenden Titel aufgenommen. Dann begann die lange Zeit der Text- und Noteneingabe. Viele haben sich an dem verflixten Programm versucht und sind kläglich daran gescheitert. So blieb die Hauptlast der Arbeit an Julian R. aus dem ewig kalten Clausthal-Zellefeld hängen, aber der war ja Student und hatte alle Zeit der Welt. Einige Fotos von aktuellen Fahrten nach Norwegen, Schweden und Schweizer Alpen wurden eingefügt. Ein junger und talentierter Künstler namens ?Mutti? (Andreas B.) entwarf neue Zeichnungen in unterschiedlichen Stilrichtungen für das Liederbuch und das Gesamtwerk mit braunem Einband konnte sich wirklich sehen lassen. Der braune Bock sollte unbedingt zum Pfingstlager 1995 fertig werden aber der Termin war nicht zu halten. Die Druckerei in Hannover hat uns vorab 100 Exemplare mit Klebebindung geliefert, die Mosch (Markus S.) und Julian am Freitag vor Pfingsten noch abgeholt haben. Da saßen sie im Auto, glückselig ihrer Frucht der mühevollen Arbeit auf dem Schoss, als neben ihnen an der Ampel ein Tschibo-Laster hielt. Ihr Blick ging zwischen Bock und Laster hin und her und sie dachten: Genau dieselben Farben, alle werden uns auslachen und Liederback oder andere hässliche Dinge zu unserem Liederbuch sagen. So schlimm kam es zwar nicht, trotzdem war man sich später allenthalben einig: Zur nächsten Auflage muss eine andere Farbe her, außerdem wurde Mutti angewiesen, die Frisur des singenden Jünglings zu stutzen. Da dieser keine kurzen Haare malen konnte oder mochte, endet das Gesicht seitdem auf Nasenhöhe.

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Auf der Seite 4 hieß es zur Einleitung:

 

Liebe Freunde der Musik

Wir haben es geschafft  - nach einer etwas längeren Wartezeit haltet Ihr nun den neuen Liederbock in den Händen. Diese Auflage ist ein gelungenes Gemeinschaftswerk der VCP-Bezirke Harz und Homburg. Um es auf den Punkt zu bringen: Dieser Liederbock soll Spaß machen: Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Also ?feiert das Fest Kameraden!?

Euer Arbeitskreis Liederbock

 

Noch heute gibt es Tondokumente von den ersten Lagerfeuerrunden mit dem braunen Liederbock.  Ganz schön grausam, was da zum Teil zusammengesunden wurde.

 

An dieser Stelle sei der Hinweis gestattet, dass zu keiner Zeit mit der Herstellung und dem Vertrieb eines Liederbuches kommerzieller Profit erwirtschaftet wurde, noch jemals die Eigentumsrechte der Lieder verletzt wurden. Es hat nie eine Druckerei gegeben, die im offiziellen Auftrag eines Einzelnen oder einer  juristischen Person einen Liederbock gedruckt oder vertrieben hat. Das Liederbuch ist also eine Fiktion, hat eigentlich niemals existiert und entstammt ausschließlich der reinen Phantasie. Ähnlichkeiten der im Text handelnden Personen, deren Namen durch Abkürzungen unkenntlich gemacht wurden, mit tatsächlich lebenden Menschen, sind rein zufällig und unbeabsichtigt.

 

Der braune Liederbock war ein voller Erfolg. Irgendwie haben sich während eines Hamburger Singewettstreits mehrere Kisten mit Böcken ganz plötzlich im Foyer des CCHs wieder gefunden und schnell wechselten gegen etwas Kleingeld (Spenden) die Besitzer. Es kamen danach Anfragen aus ganz Deutschland, Österreich, Schweiz und den Subkontinenten nach dem Liederbock und das zum Teil auf abenteuerlichen Wegen, denn eigentlich existierte dieses Liederbuch ja gar nicht?

 

Da kein Impressum enthalten war, haben sich die hartnäckigsten Interessenten an den VCP Bundesverband in Kassel gewand, doch hier war man ahnungslos und ein bündisches Liederbuch aus VCPer Feder mochte sich keiner so recht vorstellen. Was auch übrigens für viele Freundinnen und Freunde aus den anderen Bünden galt, die diese Art der Sangeskultur am wenigsten im VCP vermuteten. Schließlich ist man im VCP nicht bündisch, sondern eher verbandisch.

 

Die Lagerbestände des Liederbuchs, das es eigentlich niemals gab, wurden immer geringer nachdem sich die Stämme unserer Bezirke (Gaue) eingedeckt hatten. Und so gab es wieder eine lange Zeit von Monaten bis Jahren, in denen das Liederbuch abermals verloren, verbrannt, vermatscht, gestohlen wurde oder einfach nur aufgrund des exessiven Gebrauchs zerfledderte. Die ersten ?Raubkopien? tauchten auf. Mühsam erstellte und liebevoll gebundene Exemplare kann man hier und da noch bewundern. Es soll einen Liederbock geben, der mittlerweile fast aus der doppelten Anzahl von Liedern besteht, da sein Besitzer fleißig jedes neu erlernte Lied klein kopiert und irgendwie in den Bock ein- und angeklebt hat. Es wurden Schutzhüllen aus Kothenstoff, mit original Alu-Knopf versteht sich, oder aus Kuhfell im Affendesign hergestellt. Verstärkte Einbände wurden aus verzierten Holzdeckeln oder gebürstetem Edelstahl entworfen um das begehrte Stück Notenpapier als schützenswertes Kulturgut zu erhalten.

 

In dieser Zeit entstand ein als Geburtstags-geschenk in Nullauflage erstelltes Liederbuch mit dem Titel ?Hurenbock?, in dem Lieder von saufenden Mönchen und ehebrechenden Weibern abgedruckt sind. Dieses subversive, chauvinistische und im höchsten Masse frauenfeindliche Machwerk wird allerdings nie den Weg in eine Druckerei finden. 

 

Die Anfragenflut riss nicht ab und so entschließtete (?tutete sich entschließen oder hatte sich entschließen tun getan?, man war zu der damaligen Zeit sehr anfällig für Frühstyxradio-Grammatik von Radio FFN)sich der Arbeitskreis erneut in Druck zu gehen. Zwischenzeitlich wurde das Produktionsteam um einige nette neue Leute aus der Überbündischen Hochschulgruppe zu Göttingen (übhsg) erweitert, viele neue Lieder gesammelt und die Entscheidung fiel, den Bock nochmals komplett zu überarbeiten. Das war ein wirklich schweres Stück Arbeit und mit der Entscheidung einen völlig neuen Bock zu erstellen war auch klar, dass alle bisher ausgegebenen Exemplare mit der Neuerscheinung ungültig wurden und nach Ablauf amtlich zu entwerten waren. Die Erfahrungen aus dieser Umstellung konnte sich wenige Jahre später die Europäische Zentralbank bei der Einführung des Euros zu Nutzen machen.

 

Die Liedauswahl des neuen Bocks wurde nochmals überarbeitet und so flogen die wenig bis gar nicht gesungenen Lieder raus. Kinderlieder wurden ebenfalls entfernt, da man für die Kurzen ein extra Liederbuch gestalten wollte. Das war die Geburtsstunde des ?Liederböckchens?, ein Kinderliederbuch in dem es ausnahmesweise mal nicht von Helm und Säbel tropft. Zum Schluss einer arbeitsreichen Nacht haben wir dann in geselliger Laune unser Bundeslied ?Allzeit-Bereit? verhonepiepelt und mit annähernd 100 verschiedenen Melodien zersungen

(Wir waren jung und brauchten den Thrill).

 

Für die äußere und innere Gestaltung konnten wir einen frischen, unverbrauchten (unsere Mutti war mittlerweile auch in die Jahre gekommen) jungen Künstler namens Florian H. verpflichten, der mit vielen Grafiken den Bock zu verschönern wusste. Das Liederbuch bekam ein blaues Cover, alle anderen bewährten Elemente wie Noten und Akkorde über dem Text blieben erhalten. Eine besondere Affinität zum ?Blauen Bock? von Heinz Schenk vom Hessischen Rundfunk hat es zu keiner Zeit gegeben und wird von allen Verantwortlichen, außer vielleicht von Jojo (Joachim S. aus Heusenstamm) vehement verneint.

 

Zur technischen Umsetzung fand man ein moderneres Computerprogramm und die gesetzten Noten konnten gleich als Midi-File angehört werden und so haben die Toningenieure noch eine große Anzahl von Fehlern entdeckt. Wieder einmal wurde die Hauptlast der Eingaben am PC im kalten Clausthal-Zellerfeld erledigt, aber Julian war ja Student und hatte bekanntlich alle Zeit der Welt. Die Hinweise auf Urheber und Quellen der Lieder wurden in aufwendiger Arbeit aus anderen Liederbüchern entnommen, sofern überhaupt welche vorhanden waren. Da fast alle Mitarbeitenden des Liederbocks anfangs ziemlich notenunkundig waren, haben sich natürlich noch eine Menge Notenfehler eingeschlichen, die aber von Auflage zu Auflage nach bestem Wissen korrigiert wurden.

 

Im Vorwort hieß es:

Liebe Freunde des Gesangs und der Musik,

wir haben es geschafft ? nach vielen Arbeitsstunden ist nun die 2. Auflage des Liederbocks endlich Wirklichkeit geworden. Sie enthält viele Lieder, die Ihr möglicherweise noch nicht kennt. Aber über ein intensives Selbststudium werdet Ihr sie lernen.

Jugendbewegtes Singen hat fast immer, als Gegensatz zu seiner Unmittelbarkeit beim Singen, einen historischen Kontext. Setzt Euch mit den Liedern auseinander und singt nicht die hohlen Phrasen herunter. Fühlt was Ihr singt! Das singen mit dem Liederbock soll Spaß machen! In diesem Sinne:

?Singt Freunde!?

Der Liederbock ist ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt der VCP-Bezirke Harz und Homburg und nur für den internen Gebrauch gedacht.

Euer Arbeitskreis Liederbock

 

Und so kam der blaue Bock in die Affen und Rucksäcke vieler Pfadfinderinnen und Pfadfinder, bündischer Vagantinnen und Vaganten, sogar einiger Nerother Wandervögeln und Wandervögelinnen (?)?

 

Nach einem Konzert von Hein & Oss (Heiner und Oskar Kröher) in der Northeimer Stadthalle bedrängten wir zu zweit die beiden großartigen Protagonisten bündischer Sangesfreuden zu Autogrammen in unseren Liederböcken. Nach jeweils einem Bier und einem Korn gab es die Widmung

 

Dem Löffel

 von der großen Zunft der Strassenbrüder

 Hein + Oss?        

drei gezeichnete Wellen und die blaue Blume

 

Heute steht dieser wertvolle Schatz gut gehütet in einer Panzerglasvitrine. Zum Dank bekamen Hein & Oss je noch ein Bier und einen Korn und 14 Tage später einen Bock per Post nachgeschickt. Sie bedankten sich ihrerseits mit einem Geschichtenband und einem Liederbuch aus eigener Feder.

 

Im Laufe der Jahre kamen auch einige obskure Anfragen, so wollte z.B. jemand mal die Datensätze des Bocks haben um mal eben ein paar Liederböcke ?nur für seine Gruppe? auszudrucken. Ein anderer Scherzkeks verlangte nach den Datensätzen um sie in einer Internetdatenbank der Öffentlichkeit preiszugeben. Vielleicht wollte er auch noch einen fahrtentauglichen Palm auf den Markt bringen, mit optionalem Lautsprecher oder wahlweise mit Kopfhörern um sich die Titel vorspielen zu lassen. Als besonderer Clou könnte man das Display mit einem flackernden Lagerfeuer im Hintergrund beleuchten. Schönen Dank, dafür haben wir die Arbeit wahrlich nicht gemacht!

 

Mit den zusätzlichen Auflagen durchbrach man aber auch die moralische Wertevorstellung vom umgangsmäßigen Gebrauch im privaten Kreis und so wurde überlegt, wie man die Liedrechte entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen erwerben kann. Anlässlich eines Sängerfestes in Ottenstein kamen wir mit Helm (Helmut König) ins Gespräch, der ja einst Mitherausgeber des ?Turm? sowie Musikverleger mit dem ?Thorofon-Verlag? war und auch heute noch auf Veranstaltungen bündischen Musizierens häufig als Juror bei Singewettstreiten anzutreffen ist. Er erzählte uns von seinen Bemühungen sich beim Voggenreiter-Verlag dafür einzusetzen, dass grundsätzlich den Bünden beim Erstellen von Liederbüchern keine großen Mühen und Kosten abverlangt werden. Voggenreiter hat eine Vielzahl von Liedrechten und es wäre ein ganz schönes Sümmchen zustande gekommen, hätte man die ersten Angebote widerspruchslos akzeptiert. Schließlich konnte man sich aber auf eine moderate Lösung einigen und es galt nun die Rechte vieler anderer Urheber ausfindig zu machen und zu erwerben. Das teuerste Lied sollte übrigens um die 200,00 Euro für eine Auflage von 2.000 Stück kosten. Andere Urheber haben auf Tantiemen ganz verzichtet und nur darum gebeten, als Quellenangabe korrekt genannt zu werden. Das führte natürlich dazu, dass der Selbstkostenpreis stieg und sich aufgrund der aufwendigen Recherche der Andruck der ersten genehmigten Auflage sich verzögerte (wurde eigentlich schon erwähnt, dass Julian alle Zeit der Welt zu haben scheint?) Im Frühjahr 2004 wurde die bislang letzte Auflage eines Liederbuches, das es eigentlich bis dahin nie gegeben hat, dem interessierten Leserkreis zugänglich gemacht und erfreut sich so großer Beliebtheit, dass es zuweilen auch schon für überteuerte Preise bei einem Online-Auktionshaus im Internet feilgeboten wurde. Diese unseriösen Zeitgenossen wurden umgehend mit einem Lieferembargo abgestraft, weil wir nicht wollen, dass Dritte mit unserem Bock kommerziellen Reibach machen und irgendwelche Trittbrettfahrer sich einen goldenen Halstuchknoten damit verdienen. Die sollen gefälligst ihr eigenes Liederbuch auf den Markt bringen.

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Hier kommt die Stelle mit dem ABER:

Der Liederbock ist nicht perfekt und will diesen Anspruch auch gar nicht erfüllen. Was einst für die Belange eines Bezirks/Gaus geplant wurde und dafür gut genug war, hat sich verselbstständigt und uns gewissermaßen überrollt. Dadurch, dass der Bock zeitweise nicht zu haben war und auch nicht offiziell gehandelt wurde, entstand schon ein gewisses Mysterium. Niemand wusste genau, wann eine Neurescheinung geplant war, wo die begehrten Dinger letztendlich zu beziehen sind und woher dieser beknackte Name für ein Liederbuch stammt.

 

Was man auf jeden Fall feststellen kann, dass seit der Erstellung des ?Urbocks? vor etwa 15 Jahren die Gesangskultur in Teilbereichen des VCPs und vielleicht auch hier und da in einigen anderen Bünden nachhaltig verändert und beeinflusst wurde. Und darauf sind die Bockmacher schon ein ganz kleines Bisschen stolz, konnten doch auf diesem Wege einige schöne Lieder für nächste Generationen von Pfadfindern und Halstuchträgern anderer Fraktionen ein Stück weit erhalten bleiben. Durch den Liederbock wurden allerdings andere Lieder, die wir in den 80ern gesungen haben, weitestgehend verdrängt. Somit ist man zumindest in Harz und Homburg gesangsmäßig nicht mehr 100% VCP kompatibel.

 

Die Auswahl der Lieder entspricht dem momentanen Zeitgeist bündischen Singens und ist nicht in jedem Punkt wirklich reflektiert. Und so haben sich die Leute im Liederbockteam auch mit manchen Titeln schwer getan, die schließlich abgelehnt wurden oder doch noch den Weg in die Druckerpresse fanden.

 

Beispiele:   

Das "Jalava-Lied" beschreibt die Rückkehr Lenins aus dem finnischen Exil im Oktober 1917. Der finnische Lokomotivführer Jalava hat Lenin von Finnland nach St. Petersburg geschmuggelt. Der Text stammt von Heinz R. Unger, die Musik von den österreichischen "Schmetterlingen". Sicherlich ein politisches Lied, welches heute weit verbreitet gesungen wird ohne unbedingt zu hinterfragen, wer die Person Lenin war und welche Greultaten am sowjetischen Volk mit ihm verbunden sind.

 

Das Afrika-Lied der Deutschen Schutztruppen von Lettow-Vorbeck in Deutsch-Südwest (heute Namibia) ?Wie oft sind wir geschritten (Heia Safari)? wurde bewusst nicht im Liederbock abgedruckt, weil wir der Auffassung sind, dass dieses Lied nicht mehr in die heutige Zeit passt. Diese, vielleicht als doppelmoralisch falsch interpretierten Entscheidungen spiegeln keine übereinstimmende politische Meinung wieder, sondern sind die Momentaufnahme einer mehr oder weniger geistigen Einstellung zum Inhalt unserer Lieder.

 

Vielleicht ist es mit dieser kleinen Kolumne gelungen, ein wenig Licht in das dunkle Loch Liederbock zu bringen, wobei sicher nicht alle Fragen beantwortet worden sind und es auch so schnell nicht werden, denn ein bisschen wollen wir die Spannung halten.

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Hier ein paar häufig gestellte Fragen die uns erreichten:

? was passiert, wenn die aktuelle Auflage   

    vergriffen ist?

? wird es einen 2. Liederbock mit neuen Titeln

    geben?

? wenn ja, wann kommt er auf den Markt?

? wie viele Böcke wurden jemals in Umlauf

    gebracht?

? wie kalt ist es eigentlich in Clausthal-Zellerfeld?

Ob es je einen zweiten Liederbock geben wird, wer weiß? Material dafür haben wir sicher genug aber es müssen sich auch Leute finden, die sich dem Stress und der Arbeit aussetzen wollen. Vielleicht gibt es ja aus der jetzigen Generation von Aktiven in Harz und Homburg ein paar Leute, die diese Aufgabe in Angriff nehmen möchten.

Eins noch ist uns ganz wichtig: Das Projekt Liederbock hatte nie den Anspruch besser sein zu wollen als andere Liederbücher oder in direkter Konkurrenz zu ihnen zu stehen. Vielmehr sollte dieses Beispiel andere ermuntern, ihre eigenen Ideen vom Liederbuch zu verwirklichen. Es lebe die Vielfalt!

Und als vorläufiges Schlusswort möchte ich es so halten wie im Netz jemand so treffend formuliert hat: ??am besten sind natürlich von den Sipplingen selbst geschriebenen und gestalteten Liederbücher!?

Löffel

VCP Northeim

Wer auch immer Material für uns hat, ist herzlich um Zuschrift gebeten.

loeffeltoennies@t-online.de

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Netzfundstücke:  

http://www.stammkranich.de/index.php?cmd=lex

Liederbücher: natürlich ist klar, was ein Liederbuch ist. Ich möchte hier nur 2 Liederbücher kurz vorstellen. Zum einen der "Liederbock", ein Liederbuch welches sehr günstig ist (6 Euro), stabil gebunden ist, viele Lieder (jeweils mit Noten und Akkorden) enthält und auch in Pfadfinderkreisen weit verbreitet ist. Ein anderes interessantes Liederbuch ist der "Liederhorst", der mit seinem festen Einband noch stabiler ist, als der Liederbock. Er enthält eine spezielle Auswahl an Liedern, die gerade im Bezirk Oldenburg bekannt und er wurde komplett vom Stamm Kranich / Oldenburg in mühevoller Detailarbeit zusammengestellt. Er kostet 13,- Euro. Alternativ und am besten sind natürlich von den Sipplingen selbst geschriebene und gestaltete Liederbücher

 

http://www.vcp-reutlingen.de/festschrift/63.htm

Der Liederbock

Den Liederbock des VCP-Bezirks Homburg/Harz entdeckten wir auf dem Kirchentag 1997 in Leipzig. Sofort waren wir von dem aufwendigen, einheitlichen Layout, aber in erster Linie von den neuen Liedern begeistert. Nach einigen Singeabenden, bei welchen uns einige der Lieder aus dem Bock beigebracht wurden, beschlossen wir einen großen Bestand an Böcken aufzukaufen und ihn als bündische Ergänzung zur Glocke nach Reutlingen zu tragen. Nach wie vor ist der Bock ein wichtiger Begleiter unserer Singeabende und selbst fünf Jahre nach der Einführung ist der bei anderen Liederbüchern übliche Überdruss noch nicht abzusehen.

 

http://www.schweysshunde.de/ls_kern/verweise/liederjugendbew.htm

VCP BEZIRKE HARZ UND HOMBURG (Hrsg.) (o.J.): Liederbock. - 3. Aufl: 449 S. ; o.O.

Bezug: Adresse wird noch gesucht, Vorbestellungen über www.schweysshunde.de

Absolutes Muß!!! Der Bock hat das Zeug, den Schwarzen Adler als Standardliederbuch in bündischen Kreisen abzulösen. Sehr gelungene, umfassende und fast fehlerfreie Zusammenstellung mit Quellenangaben und - einzig! - Griffen über allen Strophen. Komplett mit Noten und Griffen

 

http://www.vcp-niedersachsen.de/kontakt/gaestebuch.php?start=10

26.01.2004 19:27 Uhr

Name: Rabea

eMail: XXXXXX

HILFE!!!

Ich brauch ganz dringend eure Hilfe!

Ich komm aus Fulda in Hessen und bin ein verzweifelter Pfadi!

Wie so viele suche ich irgendeinen Weg, um an einen Liederbock zu kommen!

Bitte, bitte helft mir!

Gut Pfad

Rabea ;)

 

10.06.2003 22:13 Uhr

Name: Hanno

eMail: XXXXXX

Ich bin wahrscheinlich nicht der erste der das fragt, aber ich bin schon seit recht langer zeit auf der suche nach nem liederbock... hab gehört, die werden von euch nicht mehr gedruckt, kann man da irgendwie noch an ein paar exemplare herankommen?

Gut Pfad,

Hanno

 

http://520043667733-0003.bei.t-online.de/gottberger.htm

Erstellt in Zusammenarbeit der Bonner DPB-Gruppen.

Enthält im Format A5 mit praktischer Ringbindung und Schutzumschlag etwa 250 Lieder, mit gängigen Akkorden über der ersten Strophe, ist nach Liedanfängen alphabetisch sortiert, hat zudem ein Inhaltsverzeichnis und natürlich eine umfangreiche Gitarrengriff- und Transponiertabelle. Leckerli ist der Seitenverweis unter jedem Lied, auf welcher Seite das gleiche Lied im Bulibu, Schwarzen Adler, Liederbock Aufl. Eins oder Liederbuch Sueben gefunden werden kann. Kleine Gottberger machen glücklich! 

 

http://www.vcp-pankow.de/

15.03. Liederböcke

Für 7,50 EURO/Stück sind bei Hannes Liederböcke zu bekommen. Wenn ihr noch keinen habt, ist das DIE Gelegenheit!

 

http://www.waldjugend.wtal.de/forum/thread.php?threadid=468&boardid=48&sid=4ad8de41a391841ee6ff92001014eccd&page=1#19Ich bin ja, einige werden's wissen, auch bekennender Fan des Liederbocks... Allerdings fände ich, auch das werden einige wissen, es noch viel besser, wenn es endlich mal ein ähnlich gutes Werk der Waldjugend gäbe!

 

Wir hatten doch schon mal die Idee dazu, sollten wir die nicht mal wieder aufleben lassen? (Nicht das ich gerade Zeit hätte, aber das scheint mir eh ein eher langfristiges Projekt zu werden!)

 

Ansonsten habe ich schon VCPler wettern hören, dass zu viele Böcke an Externe gegangen sind... Einer fragte mich mal erstaunt: "Wo hast Du denn den Bock her, ich habe noch nie einen bekommen...!" Da war ich schon etwas beschämt.

 

http://www.bezirk-homburg.de/guestbook/guestbook.cgi?start=10

GP liebe Homburger,

ich habe mich heute sehr gefreut, als ich im www.pfadfinder-treffpunkt.de gelesen habe, dass es eine neue Bock-Auflage gibt. Die Reutlinger VCP´ler bei uns im Gau haben den Bock als Stammesliederbuch...und ich muss sagen - einfach genial!!!!! Ich freue mich schon, wenn ich ihn dann in meinen Händen halten kann und bestelle hiermit gleich einmal einen vor.

GP Flo

 

www.vcp-albstadt.de

http://www.123gb.de/gb.php?user=sense2

Ich suche ganz dringend das Liederbuch "Liederbock". Zahle auch etwas mehr, und freue mich auch über Hinweise, woher man ihn bekommt.

 

http://www.floriangerecke.de/vcp-harz/packliste.html

Packliste

An all diese Dinge solltest du denken, wenn du mit den Pfadfindern unterwegs bist:

  • Schlafsack
  • Fell oder Isomatte
  • Ponche und oder Regenjacke / JuJa
  • feste Schuhe Essbesteck (am besten gekennzeichnet)
  • Teller, Tasse (ebenfalls markieren)
  • Kleidung zum Wechseln
  • Zahnbürste, Waschzeug, Handtuch
  • Liederbock
  • evtl. spezielle Medikamente

 

 [1] [2] [3]

http://www.vcp.de/index.php?http://www.vcp.de/interaktiv/newsgroup/thread.php?name=scout.de.org.vcp

Betreff: S: Liederbock

Von: XXXXX (Schmeili)

Gruppen: scout.de.org.vcp

Organisation: semnet news-system

Datum: 06. Jun 2001, 22:05:27

Suche selbigen. Wer kann mir weiterhelfen?

MfG,

 

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